© Triglishof 2020
Paddocktrails
Pferdehaltung - so naturnah wie möglich
Was
für
ein
Pferd
artgerecht
bedeutet
erfährt
man,
wenn
man
sich
genauer
mit
ihrer
Art
beschäftigt.
Pferde
sind
Beutetiere,
sie
sind
Fluchttiere,
sie
sind
Herdentiere,
Pflanzenfresser
und
vor
allem
sind
sie
ursprünglich
Steppen-,
Tundren-
und
Waldtiere.
Das
bedeutet,
dass
sie
sich
ganz
grundlegend von uns Menschen unterscheiden.
Artgerecht für Pferde ist:
• Gruppenhaltung
• Haltung mit Zugang zum Freien
• Haltung mit Fütterung von pferdegerechtem Heu ohne Fresspausen von mehr als vier Stunden
• Haltung mit großem Bewegungsanreiz
Eine
artgerechte
Haltung
muss
den
natürlichen
Bedürfnissen
des
Pferdes
möglichst
nah
kommen.
Macht
man
hier
Abstriche
sind
Gesundheitsprobleme keine Seltenheit.
Pferde
sind
Herdentiere,
sie
leben
in
strukturierten
Sozialverbänden,
die
Herde
gibt
ihnen
Sicherheit,
sie
pflegen
Freundschaften
zu
Artgenossen.
Natürlich
birgt
jeder
Kontakt
mit
Artgenossen
Risiken,
aber
der
mangelnde
Kontakt
zu
Artgenossen
führt
GARANTIERT
zu
Erkrankungen
oder
Verhaltensauffälligkeiten.
Finden
Sie
die
richtige
Herde
für
ihr
Pferd
und
sehen
Sie,
wie
es
aufblüht,
wie
intelligent
es
ist,
wie
Geist
und
Körper
gefordert
und
gefördert
werden,
es
lohnt
sich
-
vor
allem
für
ihr
Pferd.
Nicht
jede
Herde
ist
für
jedes
Pferd
geeignet,
aber
für
jedes
Pferd
ist
eine
Herde geeignet.
Pferde
sind
Fluchttiere.
Sie
sind
die
Gejagten,
und
nicht
die
Jäger
(wie
wir
Menschen).
Daher
sind
Raum
für
Bewegung
und
freie
Sicht
wichtig
für
ein entspanntes Zusammenleben.
Pferde
sind
Steppen-,
Wald-
und
Tundrentiere.
Ihr
Fell
ist
für
alle
Wetterextreme
gerüstet.
Zusammen
mit
einem
jederzeit
zugänglichen
Unterstand ist ganzjährige Haltung im Freien kein Problem.
Pferde sind Lauftiere. Auf der Suche nach Nahrung legen sie weite Strecken zurück.
Pferde
sind
Pflanzen-
und
Dauerfresser.
Sie
haben
im
Verhältnis
zu
ihrem
Körper
einen
sehr
kleinen
Magen,
der
dauerhaft
Magensäure
produziert. Fresspausen von mehr als 4 Stunden führen zwangsläufig zu Problemen.
Natürlich
sind
unsere
Pferde
keine
Wildpferde
und
es
gibt
etliche,
die
zum
Beispiel
in
Sachen
Wetterhärte
nicht
mit
den
freilebenden
Kollegen
mithalten
können.
Die
Ursache
hierfür
mag
zum
einen
in
der
unterschiedlichen
Herkunft
verschiedener
Rassen
liegen
(Stichwort:
Wald-
vs.
Wüstenpferd),
und
zum
anderen
in
den
Aufzuchtbedingungen
und
dem
Gesundheitszustand
des
jeweiligen
Tieres.
Wichtig
ist,
dass
wir
unsere
Pferde
beobachten
und
dafür
sorgen,
dass
es
ihnen
gut
geht.
Wenn
ein
Pferd
friert,
dann
muss
es
eben
unter
Umständen
eingedeckt
werden!
Artgerecht
bedeutet
auch,
das
einzelne
Tier
zu
beobachten
und
es
ihm
so
angenehm
wie
möglich
zu
machen.
Individualität
trotz
Gruppenhaltung, wir geben alles dafür.
Im Folgenden möchte ich unsere Trails vorstellen. Wir entwickeln uns ständig weiter und so ändern sich einige Dinge im Laufe der Zeit mitunter.
Unsere „Männer WG“
Unsere
Paddock-Trail-Gruppe
“Männer
WG”
liegt
auf
einem
etwa
1,5
ha
großen
Areal
mit
großem
Altbaumbestand
und
befindet
sich
auf
verschiedenen
Höhenebenen.
Die
Gesamtweglänge
beträgt
500m,
die
Wege
sind
zwischen
3
und
15
m
breit.
Bei
uns
gibt
es
keinen
einzelnen
Rundgang
außen
um
das
Gesamtgelände,
sondern
viele
Wege
und
Pfade,
die
verschiedene
Bereiche
miteinander
verbinden
und
möglichst
abwechslungsreich
gestaltet
sind.
Das
ergab
sich
vor
allem
aufgrund
der
räumlichen Gegebenheiten.
Schutz
vor
Wind,
Wetter
-
und
vor
allem
Sonne
und
Insekten
-
finden
die
Pferde
in
einem
der
drei
Unterstände.
Zwei
davon
befinden
sich
an
das
alte
Stallgebäude
angrenzend
an
deren
Nordseite
(schön
kühl
im
Sommer),
windgeschützt
vor
einem
Wall,
ein
weiterer
kleinerer
Unterstand
befindet
sich
etwas
abseits,
einmal
über
den
Wall
drüber
(Zelt)
und
eignet
sich
auch
zur
vorübergehenden
Abgrenzung
neuer
oder
kranker
Pferde.
In
einem
der
Unterstände
gibt
es
eine
frostfreie
Tränke,
zusätzlich
tränken
wir
in
der
frostfreien
Zeit
aus
großen
Bottichen
(die
Pferde
trinken
gern
zusammen
und viel auf einmal, das kann kaum eine Tränke bieten).
Heu
kann
an
verschiedenen
Stellen
aus
überdachten
Raufen
gefressen
werden.
Wir
verfüttern
ausschließlich
qualitativ
hochwertiges
Pferdeheu
und
erschweren
den
Zugang
etwas
durch
die
Verwendung
von
Heunetzen.
Die
Raufen
sind
ganztägig
zugängig
und
immer
gefüllt.
Eine
der
Raufen
hat
einen
so
großen
Dachüberstand,
dass
alle
Pferde
im
Schatten
bzw.
bei
Regen
im
Trockenen
fressen
können.
Ob
alle
zusammen
an
einer
Raufe
stehen
oder
sich
aufteilen
entscheiden
die
Pferde
selbst.
Der
Altbaumbestand
dient
als
Raumteiler,
Schattenspender
und
Knabberquelle.
Zum
Einen
nagen
die
Pferde
gerne
an
unseren
Knabberholzecken,
zum
anderen
freuen
sie
sich
über
frische
Blätter
und
die
ein
oder
andere
Frucht. Auch zum Dösen laden die schattigen “Park”-plätze ein.
Die
kleinen
Weideflächen
innerhalb
des
Trails
dienen
zum
Anweiden
oder
als
Zusatzfutter
für
schwerfuttrige
Pferde.
In
der
Sommersaison
geht
ein
Teil
der
Herde
tagsüber
auf
eine
auswärts
gelegene
Koppel,
der
Rest
der
Herde bleibt im Trail.
Da
die
einzelnen
Bereiche
auf
verschiedenen
Höhenebenen
liegen,
müssen
unsere
Pferde
viel
bergauf
und
bergab
gehen.
Zusätzlich
zu
den
normalen
Wegen
mit
leichten
Steigungen
gibt
es
auch
einige
steile
Hänge,
die
die
Pferde
gerne
erklimmen
um
die
Aussicht
zu
genießen,
Äste
zu
beknabbern
oder
abzukürzen.
Neben
verschiedenen
Bodenbelägen
gibt
es
in
der
Männer
WG
eine
Salzleckstein
Station,
einen
Sandwälzplatz,
Waldpfade,
Hackschnitzelbetten,
eine
Knabberholzecke
sowie
noch
viele
weitere
kreative
Ideen
für
die
Zukunft
=)
Die
Männer
WG
bietet
maximal
15
Pferden
ein
Zuhause.
Bei
dieser
Gruppengröße
und
der
bewusst
ausgewählten
Zusammensetzung
hinsichtlich
Altersstruktur,
Spielverhalten
etc.
finden
sich
schnell
echte
Kumpels.
Des
weiteren
ist
eine
solche
Haltung
mit
viel
Platz,
unterschiedlichen
Untergründen
und
viel
Abwechslung
auch
für Jungpferde eine gute Grundlage für ein langes gesundes Leben.
Unsere Mädels …
…
werden
sich
etwas
verändern.
Die
Gruppe
schrumpft
auf
eine
Größe
von
sechs
Pferden,
da
auf
einem
Teil
der
ehemaligen
Fläche
die
Pferde
von
Katharina
Möller
Equitation
einziehen
(Sommer
2020)
und
sich
so
die
Gesamtfläche unserer Mädels reduziert.
Unterstand
und
Heuraufen
sind
maximal
weit
voneinander
entfernt,
Wasser
befindet
sich
im
bzw.
am
Unterstand.
Nach
einigen
Experimenten
hinsichtlich
der
Fütterungspraxis
haben
wir
uns
derzeit
für
eine
Variante
entschieden,
in
der
der
Zugang
zu
den
Heuraufen
zweimal
täglich
für
ca.
4
Stunden
gesperrt
wird.
Diese
Zeit
nutzen
unsere
Damen
sehr
gerne
zum
ausgiebigem
Schlafen,
Wandern
und
zum
pflegen
ihrer
Sozialkontakte.
Eine
lange
Rennstrecke
wird
gerne
für
eine
ausladende
Galoppade
genutzt.
Auch
hier
gibt
es
Salzlecksteine,
Knabberholz
und
einen
Sandkasten.
An
zusätzlichem
Schatten
arbeiten
wir
gerade
-
die
Bäumchen
wachsen.
Die
Stuten
haben
eine
im
Inneren
gelegene
kleine
Koppel,
die
im
Sommer
stundenweise zur Verfügung steht.
Weitere Infos folgen nach Fertigstellung des Umbaus =)
Unsere Spezialisten WG …
…
Ist
letzten
Endes
zu
einer
„Specki“
WG
mit
automatischer
zeitgesteuerter
Heufütterung
geworden.
Hier
konnten
unsere
Speckis
und
Hufrehe-
Patienten
abnehmen
und
dann
ihre
Figur
halten.
Im
Übrigen
ist
aus
„freundschaftlichen“
Gründen
auch
mein
nicht
übergewichtiger
Senior-
Puschel
mit
umgezogen
und
siehe
da,
er
hat
kein
Gramm
abgenommen
(im
Gegensatz
zu
den
Speckis,
die
haben
in
4
Monaten
jeweils
zwischen
15
und
60
kg
abgenommen).
Hier
experimentieren
wir
mit
dem
Thema
rationierter
Fütterung
ohne
Fresspausen
über
4
Stunden
und
berichten
gerne
regelmäßig über unsere Erfahrungen.